Tatort| Video Die Faust - Hörfassung: Moritz Eisner und Bibi Fellner suchen einen Serienmörder. Jedes Mal hinterlässt der Täter eine schockierende. 21 Jahre ermittelte Schauspieler Andreas Hoppe als Kommissar Mario Kopper an der Seite von Ulrike Folkerts. Jetzt hört er auf. Und er vergießt ordentlich Wiener Blut. Eine Erschlagene drapiert er auf einem Boot wie eine Galionsfigur. Wo ist die Verbindung zwischen den Opfern? Tatort Bausünden Besetzung![]() ![]() Moritz und Bibi brauchen a bisserl, bis sie durchblicken. Da ist kein irrer Triebtäter am Werk, sondern – ACHTUNG SPOILER! – ein früherer Revolutionär vom Balkan. Es geht um Regierungs-Umstürze und um die Drahtzieher der CIA. Die Kurve vom netten Sonntag-Serienmord zum verschwörerischen Polit-Thriller muss man erst mal hinkriegen. ![]() Tatort Bausünden Wikipedia![]() ![]() In der mittlerweile fast 50-jährigen „Tatort“-Geschichte hat schon eine ganze Reihe charismatischer Serienmörder die Fernsehzuschauer in Angst und Schrecken versetzt: 1996 zitterten wir zum Beispiel im starken Ludwigshafener „Tatort: Der kalte Tod“ vor dem eiskalt mordenden Professor Otto Sorensky (Matthias Habich), 2012 im vielgelobten Kieler „“ vor dem psychopathischen Paketboten Kai Korthals (Lars Eidinger) oder 2016 vor dem selbsternannten Sterbehelfer Arthur Steinmetz (Jens Harzer), der seine Opfer im auch ästhetisch herausragenden Wiesbadener „“ reihenweise ins Jenseits beförderte. In Christopher Schiers „Tatort: Die Faust“ bekommen es die Kommissare erneut mit einem Serienkiller zu tun – doch anders als in den drei genannten Folgen der Krimireihe will die ganz große Spannung diesmal nur stellenweise aufkommen. Das liegt vor allem daran, dass Schiers Film nur auf den ersten Blick von der Jagd auf einen mordenden Psychopathen erzählt – „Die Faust“ ist vielmehr eine eigenwillige Kreuzung aus Psychothriller und Polit-Krimi, die im Gesamtergebnis nicht ganz überzeugt. Die österreichische Hauptstadt wird von einer Mordserie erschüttert: Erst tötet ein maskierter Killer den auffällig tätowierten Serben Dusan (Faris Rahoma), dann den georgischen Gärtnerei-Mitarbeiter Davit (Sebastian Pass) und kurz darauf die junge Ukrainerin Nataliya (Larissa Fuchs), die gerade erst ein Kind zur Welt gebracht hat. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich für die Wiener Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser), die bei ihren Recherchen von ihrem Assistenten Manfred Schimpf (Thomas Stipsits), ihrem Kollegen Clemens Steinwendtner (Dominik Maringer) und Gerichtsmediziner Prof. Kreindl (Günter Franzmeier) unterstützt werden, besonders schwierig: Der Unbekannte geht äußerst sorgfältig vor und stellt die Leichen an Orten zur Schau, an denen sich kaum verwertbare Spuren finden lassen. Doch seine drei Opfer teilen eine auffällige Gemeinsamkeit: Sie lebten in Wien unter falscher Identität. Eine heiße Spur führt die Ermittler zu einem Bekannten der Getöteten: Universitätsprofessor Nenad Ljubic (Misel Maticevic) ist auf Osteuropas Bürgerrechtsbewegungen spezialisiert und stand offenbar wenige Tage vor den Morden in Kontakt mit den Opfern. „Da hat jemand Sinn für Theatralik“, resümiert Bibi Fellner nach dem Auffinden der dritten Leiche – doch anders als im „“, in dem Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) im November 2017 in Münsters Künstlerszene einen ganz ähnlich tickenden Serientäter suchten, können sich ihre Wiener Kollegen ihrer Sache bei weitem nicht so sicher sein. Fahnden sie wirklich nach einem Mörder mit einem Faible für spektakuläre Inszenierungen oder ist das Ganze womöglich nur ein aufwändiges Ablenkungsmanöver? Aber spätestens als Moritz Eisner nach einer Dreiviertelstunde seine alte Profiler-Freundin Henriette Cerwenka (Erika Mottl) in die Ermittlungen miteinbezieht und diese seine Theorie bestätigt, lichtet sich in diesem „Tatort“ langsam der Nebel. Ab diesem Moment ist die Auflösung der Täterfrage auch aufgrund der wenigen Verdächtigen nur noch Routine – und der als waschechter Psychothriller beginnende Film durchlebt eine bemerkenswerte Metamorphose hin zum (über-)ambitionierten Polit-Krimi, dessen Handlung in der Folge aber bei weitem nicht so überzeugend ausgearbeitet wird wie der erste Abschnitt der Geschichte.
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April 2019
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